Wie lange kann noch Volleyball gespielt werden? (Foto: FIVB)

23Oct2020

Wie geht es mit dem Spielbetrieb im unteren Leistungsbereich weiter?

Die steigenden Corona-Zahlen sorgen für immer mehr Einschränkungen im öffentlichen Leben. Auch der Volleyballsport ist betroffen. Einige Landesverbände haben den Spielbetrieb in ihren Ligen bereits ausgesetzt, andere halten weiter daran fest. Die Verunsicherung ist groß.

„Grundsätzlich wollen wir versuchen, den Spielbetrieb weiterhin anzubieten, aber es soll kein Zwang ausgeübt werden“, sagt Bundesspielwart Gerald Kessing. Die Entscheidung für die Fortführung in den unteren Ligen liegt  – vorausgesetzt die lokalen Behörden verbieten es nicht – bei den Landesverbänden. „Sie haben ihre Hoheit, auf die wir nicht eingreifen werden“, sagt Kessing. So kommt es natürlich dazu, dass es in den einzelnen Verbänden unterschiedliche Regelungen gibt, die auch den unterschiedlichen Situationen vor Ort geschuldet sind.

Der Hessische Volleyball-Verband hat sich beispielsweise dazu entschieden, den Spielbetrieb bis einschließlich 22. November zu unterbrechen. In Rheinland-Pfalz wird der VVRP-Liga-Spielbetrieb für die komplette Saison ohne Wertung ausgesetzt. In Hamburg wird es hingegen eine Art freiwillige Liga ohne Auf- und Absteiger geben. Der Nordwestdeutsche Volleyball-Verband holt derzeit ein Meinungsbild der Vereine ein und will Anfang November entscheiden, wie es weitergeht.

Die meisten Verbände halten jedoch an der Saison fest – so gut es eben geht. Der Bayrische Verband schreibt dazu auf seiner Homepage: "Wir betrachten es als grundlegende Aufgabe unseres Sportfachverbandes die Sportart Volleyball so lange wie rechtlich möglich anzubieten. Dabei sind wir nach allen Kräften bemüht, den jeweils individuellen Forderungen soweit es geht nachzukommen.“ Und weiter: "Wir wollen und werden niemanden zwingen Sport auszuüben, der das in der aktuellen Lage nicht möchte oder für nicht vertretbar hält. Wir wollen und werden aber auch den Mitgliedern, welche eben unseren Sport nachgehen wollen, die Möglichkeit geben dies zu tun.“ Spielverlegungen oder Absagen sollen dafür erleichtert werden.

Wir müssen mit Fingerspitzengefühl und Augenmaß gute Lösungen finden, die im Interesse aller liegen“, sagt Bundespielwart Kessing. Am vergangenen Wochenende war dies nicht immer gelungen. Nachdem sich zwei Drittliga-Teams wegen des hohen Risikos weigerten zu spielen, wurden die beiden Partien am grünen Tisch entschieden, was bei den Vereinen und in den Sozialen Medien auf Unverständnis gestoßen war und für Unmut sorgte. Die Entscheidung sei nach „den Buchstaben der Ordnungen“ getroffen worden, in vergleichbaren Situationen habe man „auch andere Lösungen gefunden“, so Kessing.

Wie es weiter geht, wird sich in den nächsten Tagen und Wochen zeigen. "Wir sind in einem riesigen Spagat: Auf der einen Seite wollen wir den Sport weiter ermöglichen, weil wir alle viel investiert haben, um überhaupt wieder anfangen zu dürfen. Auf der anderen Seite ist es entsprechend schwierig den Spielbetrieb weiterhin anzubieten", sagt Kessing.

*Aufgrund der dynamischen Corona-Entwicklungen kann sich die Situation jederzeit ändern. Der Artikel spiegelt den Stand am 23. Oktober, 17.20 Uhr wieder.

Von:  Lea Becker

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