Die Frau hat Biss: Laura Ludwig steht mit Partnerin Louisa Lippmann im EM-Halbfinale Foto: Acts

04Aug2023

Beach-EM: Laura Ludwig und Louisa Lippmann stehen im Halbfinale

Es ist erstaunlich, wie viel sich bei Spitzensportlern im Kopf abspielt und wie groß der mentale Faktor ist: Laura Ludwig und Louisa Lippmann gewannen am Freitag Vormittag beim EM-Achtelfinale das prestigeträchtige Duell gegen die WM-Dritten Svenja Müller und Cinja Tillmann, und das hat beim immer noch jungen Duo offenbar einen Knoten gelöst: Im Viertelfinale zeigten die Olympiasiegerin und die viermalige „Volleyballerin des Jahres” gegen die Niederländerinnen Piersma/van Driel eine reife Leistung, die ihnen zu diesem Zeitpunkt die wenigsten Beobachter zugetraut hätten.

Am Ende stand ein weitgehend souverän herausgespielter 2:0 (21:15, 21:15)-Erfolg, so stabil, entschlossen und konsequent wie in dieser Begegnung hat man Ludwig/Lippmann noch nicht agieren sehen. Die Gegnerinnen überraschten im ersten Satz, indem sie im Aufschlag konsequent Laura Ludwig anvisierten, die ihr Sideout problemlos hielt. Es lief von Beginn an, die Vorentscheidung fiel, als der unnachahmliche Laura-Ludwig-Laser das 17:13 brachte und Louisa Lippmann gleich einen krachenden Block folgen ließ.

Im zweiten Durchgang wechselten die Niederländerinnen ihre taktische Marschroute und nahmen nun Louisa Lippmann ins Visier. Das Kräftemessen verlief nun ausgeglichener, doch die Deutschen ließen sich davon nicht aus der Balance bringen. Im Gegenteil, spätestens nach einem weiteren fulminanten Block von Lippmann zum 18:14 standen die Zeichen im Wiener Dauerregen auf Sieg.

Nach dem Matchball strahlten beide Athletinnen um die Wette und genossen in der Mixed Zone den bislang größten Moment ihrer gemeinsamen Liaison. Laura Ludwig, sprach von dem „Quäntchen, das gefehlt hat, uns zu beweisen, dass wir das Richtige machen. Das musst du fühlen, das musst du spüren.” Ihre Partnerin sprach von der „Weiterführung unseres Prozesses, wir waren geduldig und haben unsere Fehler abgehakt.” Nun geht es im morgigen Halbfinale gegen Nina Brunner und Tanja Hüberli. Ein ganz harter Brocken, die Schweizerinnen holten 2021 an gleicher Stelle den EM-Titel.

Zu verlieren haben die Herausforderinnen nichts, schließlich haben sie mit dem Sprung unter die besten vier Teams des Kontinents bereits mehr erreicht als erwartet. Auf die Frage nach der Herangehensweise im weiteren Turnierverlauf antwortet Laura Ludwig mit einer der ältesten Floskel aller Sportler: „Wir denken von Spiel zu Spiel, von Satz zu Satz, von Punkt zu Punkt.” Klingt abgedroschen, doch genau das hat das Team Ludwig/Lippmann schon weit getragen.

Von:  fex

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