Tabellenführer der RL Nordost: SV Energie Cottbus

01Mar2010

RL Nordost: Fast-Meister Potsdam-Waldstadt gerät ins Wanken

Bahnt sich bei den Männern in der Regionalliga Nordost kurz vor Saisonultimo noch eine Wende an? Der lange Zeit ungefährdete Spitzenreiter WSG Potsdam-Waldstadt, der auch den Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord im Visier hat, ist ins Wanken geraten. Das Dilemma begann ausgerechnet im Heimspiel gegen den Aufsteiger und Tabellenletzten VFH Potsdam, gegen den mit 2:3 (25:22, 22:25, 25:27, 25:17, 10:15) verloren wurde. Waldstadts Trainer Christoph Jahn nahm denn auch kein Blatt vor den Mund: „Es war die schlechteste Saisonleistung. Die Spieler hatten wohl gedacht, so im Vorübergehen, sozusagen mit halber Kraft den Tabellenletzten besiegen zu können. Diese leichtfertige Einstellung rächte sich. Ich kann nur hoffen, dass es ein Dämpfer noch zur rechten Zeit war und die Spieler begriffen haben, dass sie mit einer solchen Haltung am nächsten Tag gegen Bad Dürrenberg-Spergau keine Chance haben.“

Doch keine 24 Stunden später setzte sich das Dilemma fort. Im Nachholspiel beim Tabellenzweiten VC Bad Dürrenberg-Spergau II, dem einzigen noch ernsthafte Verfolger der Potsdamer, gab es eine 0:3 (17:25, 22:25, 23:25)-Pleite. „Wir haben heute besser gespielt als am Vortag beim 3:1-Sieg gegen Rotation Prenzlauer Berg. Bei den Potsdamern spürte man eine ungeheure Verunsicherung“, meinte Bad Dürrenbergs Manager und Co-Trainer Sven Dörendahl. „Wir waren dominant im Außenangriff und solide in der Annahme. Potsdam kam überhaupt nicht dazu, uns unter Druck zu setzen.“

Zwar führt Potsdam-Waldstadt die Tabelle mit 28:8 Punkten nach wie vor an, aber Bad Dürrenberg (26:8) liegt weiter auf der Lauer. Die restlichen Gegner von Potsdam sind der Tabellendritte USV Potsdam (auswärts) und Prenzlauer Berg (zu Hause), während Bad Dürrenberg noch auf Reinickendorfer Füchse (auswärts), TKC Wriezen und VfK Südwest Berlin (beide zu Hause) trifft. Das Schlüsselspiel könnte das Lokalderby am nächsten Sonnabend zwischen USV Potsdam und Potsdam-Waldstadt werden. Da für den USV Potsdam nach dem überraschenden 1:3 beim MTV 1862 Wittenberg – der vierten Niederlage in Folge! - der dritte Tabellenplatz auf dem Spiel steht, ist mit einem reichlich brisanten Derby zu rechnen.    

Was den möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga anbelangt, so sind bei der WSG Waldstadt-Potsdam nach einer Beratung des Vereinsvorstandes unter der Woche die Fronte geklärt: Seitens der Vereinsleitung wird der Aufstieg nicht unterstützt. „Wenn wir Regionalmeister werden, werden wir die Aufstiegsspiele im April noch als WSG Waldstadt-Potsdam bestreiten und uns im Falle der Qualifikation danach neu orientieren“, so Christoph Jahn. „Das könnte einen Wechsel zum OSC Potsdam, der Bereitschaft signalisiert hat, aber auch die Gründung eines neuen Vereins bedeuten.“ Von Seiten Bad Dürrenbergs hört sich aus dem Munde von Sven Dörendahl die Lage so an: „Die Mannschaft wäre an einem Aufstieg durchaus interessiert. Käme es so, wird im Gesamtverein zusammen mit dem Erstbundesligisten beraten, wie wir vorgehen. Natürlich wäre sozusagen ein Unterbau in der zweiten Liga für unsere Erstligamannschaft nützlich, aber ob das auch finanziell verkraftbar wäre, ist noch eine offene Frage.“ 

Auch im Abstiegskampf spitzt sich die Lage zu. Nachdem Schlusslicht VFH Potsdam und der Tabellenvorletzte Berliner TSC (3:2 beim VfK Südwest Berlin) gewinnen konnten, der USC Magdeburg (0:3 bei TKC Wriezen) hingegen verlor, liegen diese drei Teams mit jeweils 12 Pluspunkten gleichauf und sind erste Wahl unter den drei Abstiegskandidaten. Mit den Reinickendorfer Füchsen (3:1 gegen VfK Südwest Berlin), den Südwestlern, Prenzlauer Berg und Wittenberg reicht die Abstiegszone bis zum Tabellenfünften!

Bei den Frauen ist der SV Energie Cottbus – souveräner 3:0 (25:10, 25:22, 25:20)-Heimsieger über den Marzahner VC – weiterhin auf Kurs Meistertitel (32:2 Punkte), gefolgt vom SC Potsdam II (30:4), der beim VC Angermünde als 3:0 (25:17, 25:19, 27:25)-Sieger vom Feld ging. Hier steht das Schlüsselspiel nächsten Sonnabend mit Potsdam gegen Cottbus an. Und eine Woche später empfängt Potsdam den SV Pädagogik Schönebeck, der Ansprüche auf den dritten Meisterschaftsrang geltend macht. Da die Cottbuser bereits schriftlich ihren Verzicht auf die Teilnahme an der Bundesliga-Aufstiegsrunde erklärt haben, fiele das Teilnahmerecht an den SC Potsdam II, der zumindest nicht abgeneigt wäre, aber die finanzielle Seite erst noch abklären müsste. Der Frauen-Vertreter von Nordost wäre Gastgeber des Aufstiegsturniers vom 16. bis April.  

Der Tabellendritte TSV Tempelhof-Mariendorf, der nach drei Siegen in Folge mit 1:3 (14:25, 25:21, 13:25, 24:26) in Schönebeck verlor, teilt sich nunmehr Rang drei mit den Schönebeckerinnen (beide 26:8 Punkte).                     

Ergebnisse und Tabelle RL Nordost Männer

Ergebnisse und Tabelle RL Nordost Frauen

 

Von:  Jürgen Holz

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