Drei für die Frauen (von links): Andreas Vollmer, Felix Koslowski und Alexander Waibl. Fotos: VBL

05Nov2015

Koslowski, Waibl und Vollmer – ein Trio für die Frauen?

Bei der Suche nach einem neuen Bundestrainer für die Frauen-Nationalmannschaft zeichnet sich eine Lösung ab. Dem Vernehmen nach läuft es auf ein Trainer-Trio aus der Bundesliga hinaus, das die deutsche Auswahl bei der Olympia-Qualifikation Anfang Januar in Ankara coachen soll: Felix Koslowski (Schweriner SC), Andreas Vollmer (USC Münster) und Alexander Waibl (Dresdner SC) sind die drei heiß gehandelten Kandidaten für den Job auf der Trainerbank.

Am 30. Oktober gab der Verband die Trennung von Luciano Pedullá bekannt, der das Amt als Bundestrainer erst im Mai übernommen hatte. Die Ergebnisse im Sommer und die fehlende Akzeptanz in der Mannschaft machten eine weitere Zusammenarbeit unmöglich. Dazu sagte DVV-Sportdirektor Ralf Iwan: „Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass es für beide Seiten besser ist, sich zu trennen. Mit dieser Entscheidung wollen wir einen Impuls setzen, der unser Team für die Olympia-Qualifikation in Ankara nach vorne bringt.“

Nun könnten es also drei Fachkräfte aus der Bundesliga richten. Koslowski war unter Pedullás Vorgänger Giovanni Guidetti jahrelang Co-Trainer der Nationalmannschaft und könnte daher durchaus eine Führungsrolle in dem Trio einnehmen. Vollmer und Waibl haben dagegen noch nicht für das Team gearbeitet. Alle haben jedoch das Problem, mit ihren Klubs auf mehreren Hochzeiten zu tanzen. Bereits vier Tage nach dem Olympia-Qualifikations-Turnier steht ein Bundesliga-Spieltag auf dem Plan, entsprechend müssen auch die Klubs mitspielen und eine Freistellung ihrer Coaches ermöglichen. 

Von daher ist auch die Lösung mit einem ganz anderen Trainer noch nicht vom Tisch: Der Norweger Tore Aleksandersen (früher Schwerin, zuletzt bei Wroclaw/Polen und finnischer Nationaltrainer), der Niederländer Teun Buijs (zuletzt Lokomotiv Baku/Aserbeidschan) zählen zum engsten Anwärterkreis. Außerdem hat sich Axel Büring, Ex-Trainer des USC Münster, beim DVV gemeldet: „Ja, ich habe mich beworben”.

Die Aufgabenstellung ist für jeden neuen Chefcoach nicht leicht: In Ankara müssen die Deutschen entweder Erster werden, um sich direkt ein Rio-Ticket zu sichern, oder zumindest Platz zwei oder drei belegen, um eine zweite Qualifikationschance in Japan (voraussichtlicher Zeitraum 14. Mai bis 5. Juni) zu bekommen. 

Am Wochenende soll es weitere Gespräche mit den Kandidaten geben, wahrscheinlich wird dann in der kommenden Woche nach einer Sitzung des DVV-Vorstandes am 11. November eine Entscheidung verkündet. DVV-Vize Michael Evers sagte am Donnerstag auf Anfrage der VM-Redaktion: „Es gibt viele Optionen, aber ich rede nicht über ungelegte Eier.”

Zur Erinnerung: Es gab schon einmal ein Trainer-Trio in der Geschichte der Frauen-Nationalmannschaft. Bei der WM 1990 wurde die DVV-Auswahl von Mathias Echinger (zuvor Feuerbach und Lohhof) trainiert, ihm standen Olaf Kortmann (USC Münster) und Jürgen Wagner (CJD Feuerbach) zur Seite. Das Experiment klappte nicht gut. Eichinger sprach nach dem Erreichen von Platz 13 unter 16 Teams bei der WM in China von Reibungsverlusten: Es habe in dieser Konstellation keine Co-Trainer, sondern nur Trainer gegeben.

 

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