Die Zukunft der DVV-Männer bleibt ein Gesprächsthema. Foto: CEV

10Nov2015

Thema „Offener Brief”: Der Ton verschärft sich

Der Ton verschärft sich: DVV-Sportdirektor Ralf Iwan hat im Namen von DVV-Präsident Thomas Krohne und Vizepräsident Michael Evers auf den Offenen Brief der Bundesstützpunkt- und Landestrainer für den männlichen Nachwuchsbereich reagiert und am Montag (9. November) seine Antwort an Daniel Herrmann (Berlin) geschickt. Der Leistungssportwart der DVJ hatte den Brief versendet, war aber nicht der Autor oder Initiator, „sondern nur der Überbringer der Botschaft”, wie er betont. Die Trainergruppe hatte ihre Sorge um die Zukunft des Männer-Nationalteams und die zum Zeitpunkt des Verfassens des Briefes kommunizierte Nichtteilnahme an der Weltliga 2016 zum Ausdruck gebracht.

Iwan schreibt in seiner Stellungnahme: „Eine Möglichkeit, parallel zu den Europäischen Sommerspielen auch die Weltliga zu spielen, hatten wir nicht.” Nach der Pause in 2015 sei lediglich ein Neustart in Gruppe 3 möglich, zudem habe Bundestrainer Vital Heynen in einer Mail vom 20. Juli an Krohne und Evers geschrieben: „Die Weltliga 2016 ist nicht notwendig, um unsere Mannschaft auf Olympia vorzubereiten.” Das steht konträr zu den Aussagen von Heynen und den Nationalspielern bei einem Sponsorentreffen Ende August. Dort hatten sie ihrem Ärger über die Nichtteilnahme an der Weltliga Luft verschafft, auch, weil sie darüber nicht informiert gewesen seien.

Mangelhafte Kommunikation war auch ein Grund für den Offenen Brief der Trainergruppe. Iwan nimmt ihn als Anlass zu überlegen, „wie wir uns alle miteinander noch intensiver und enger austauschen können”.

Im Folgenden wird der Ton jedoch rauer, im letzten Absatz fordert Iwan von Herrmann, er solle Konsequenzen aus seinem Handeln ziehen. Herrmann freut sich einerseits über die Reaktion des Verbandes: „Das ist ja der Sinn eines Offenen Briefes. Uns als Trainer interessieren die fachlichen und sachlichen Argumente.” Im Übrigen hält er es „trotz meiner Funktion bei der DVJ für erlaubt, Kritik zu üben”.

Hermann hat inzwischen auf die Antwort von Iwan reagiert. Die beiden Schreiben von Iwan und Hermann finden Sie hier im PDF.

Im Übrigen betont Hermann, dass die Trainer darauf warten, dass die „Trainerkommission als wichtiges Entscheidungsgremium für sportliche Entscheidungen in der Satzung des DVV verankert wird”, so wie es im Protokoll der Landestrainer-Konferenz verankert worden sei.

Ein weiteres Problem scheint in der Position des Teammanagers der DVV-Männer zu liegen. Iwan betont in seinem Schreiben, mit der Schaffung dieser Position die Strukturen verbessert zu haben, die im Olympiazyklus bis 2020 als hauptamtliche Position ausgeschrieben werden soll. De facto reiste Teammanager Christian Dünnes jedoch vor wenigen Wochen während der laufenden EM nach der Vorrunde ab, um sich bei seinem Verein United Volleys auf die Saison vorzubereiten. Das Volleyball Magazin beschäftigt sich in seiner neuen Ausgabe, die am 27. November erscheint, ausführlich mit dem Neuling aus Frankfurt und wird in diesem Zusammenhang auch diese Problematik beleuchten.

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