19Mar2010

Schlussakt in der Normalrunde

Samstag, 20, März, 19.30 Uhr: Vorhang auf für die sechs Partien des letzten Normalrundenspieltages. 21 Runden sind absolviert, eine fehlt noch und dann geht es weiter in der Play-off- und in der Play-down-Runde. Die besten Acht ermitteln den Meister, der Rest die Absteiger.
 
Es sind wieder einmal die üblichen Verdächtigen, die sich um den Titel bewerben, wie u.a. Friedrichshafen, Haching, Düren, Berlin. Aber es gibt auch Überraschungen, denn mit dem TV Bühl hat sich ein  Newcomer unter die Top acht gemischt. „Das hatte wohl keiner auf der Rechnung”, freut sich Bühls Manager Georgios Vlachojannis, ein gebürtiger Grieche, dessen Familie seit über 50 Jahren in Deutschland lebt. Im Interview unten verrät, er wie es mit Bühl weitergehen kann und soll.
 
Doch zuvor muss erst einmal das letzte halbe Dutzend Normalrundenspiele über die Bühne gebracht werden. Alle Spiele werden am Samstag zur gleichen Zeit angepfiffen. Dabei kommt es u.a. zum Topspiel zwischen Generali Haching, Pokalsieger 2010, und dem SCC Berlin, der ein Wochenende später noch im Final Four des Challenge Cups antreten darf. Die Netzhoppers Königs Wusterhausen erwarten den Titelverteidiger vom Bodensee, die RWE Volleys Bottrop den EnBW TV Rottenburg, der Moerser SC den TV Bühl, der VC Bad Dürrenberg-Spergau den VC Franken und letztlich gibt es noch das Westderby zwischen evivo Düren und den Wuppertal TITANS.
 
Georgios Vlachojannis (Teammanager TV Bühl):
„Die Play-offs sind das Sahnehäubchen”

Herr Vlachojannis, Hand aufs Herz: Die Play-offs waren nicht fest eingeplant?
Natürlich nicht. Unser Ziel war der Klassenerhalt. Jetzt können wir die nächste Saison bereits angehen, und hoffen, dass es leichter wird, neue Partner zu finden.

Was ist denn in den Play-offs drin?
Zumindest, dass wir gegen ein Topteam, auf das wir treffen werden, unsere Haut so teuer wie möglich verkaufen. Die Play-offs sind das Sahnehäubchen.

Dabei ist es nicht mal zwanzig Tage  her, dass das Bühler Management Trainer Mathias Eichinger beurlaubt und Co-Trainer Lukas Mark zum Chef befördert hat. Was war da vorgefallen?
Mathias Eichinger wird das sicher anders sehen, aber die Unruhen zwischen ihm und dem Team waren ein schleichender Prozess. Unsere vielen jungen Spieler brauchen auch eine fürsorgliche Hand und dass die Entscheidung richtig war, hat die Mannschaft am letzten Wochenende mit dem 3:1 gegen die Netzhoppers bewiesen, als sie sehr aufopferungsvoll gekämpft und die Antwort auf dem Feld gegeben hat.

Bühl gilt als Multi-Kulti-Truppe mit vielen ausländischen Spielern…
Stop, das kann ich nicht hören. Andere Nationalitäten sind nichts Schlimmes, viele aus unserem Verein leben schon ihr seit Urzeiten in Deutschland.

Stimmt, trotzdem sei die Frage erlaubt, ob es nicht schwer ist, alle unter einen Hut zu bringen?
Das ist eine Herausforderung. Aber alle sprechen die gleiche Sprache und die heißt Volleyball. In jeder Nation ist der Ball rund, muss übers Netz und die Positionen eins bis sechs sind auch überall gleich. Unsere Jungs nehmen alle Sprachunterricht und sind garantiert die lustige Sprachschülertruppe Deutschlands.

Wird Lukas Mark auch in der kommenden Saison das Team coachen?
Er ist unsere erste Adresse und wir werden uns nach der Saison zusammensetzen und das Thema besprechen.

Bleibt das Team so zusammen?
Heriberto Quero und Vladimir Rakic haben noch einen Vertrag, bei den anderen muss man abwarten. Aber ich denke, dass wir viel zu bieten haben. Beim letzten Heimspiel gegen die Netzhoppers mussten wir zehn Minuten vor Spielbeginn das Schild „Ausverkauft” an die Tür hängen und 200 Fans nach Hause schicken. Die Stadt Bühl investiert zehn Millionen Euro in eine neue Halle. Das klingt gut, oder? Die neue Spielstätte wird übrigens in meiner Straße gebaut. Das sind nur fünf Minuten Fußweg für mich. Ich habe also jedes Mal, wenn wir dort antreten, ein echtes Heimspiel.

Von:  DVL/weg