Bei der Pre-Olympia-Qualifikation in Tourcouing stand Bernard im Trainerstab. Foto: CEV

20Mar2012

Stewart Bernard: „Habe Respekt vermisst”

Einerseits kam die Nachricht überraschend, bei näherem Hinsehen verwundert sie jedoch weniger: Stewart Bernard wurde am Montag in einem Prager Kino als neuer Nationaltrainer der tschechischen Männer präsentiert. Der 46-jährige Niederländer tritt den neuen Posten am 1. April an und hört auf als leitender Bundestrainer beim DVV im männlichen Nachwuchsbereich. Am Montag Nachmittag meldete sich Bernard in der vm-Redaktion zu Wort. 

Herr Bernard, wie kam es so kurzfristig zu dem neuen Job?
Ich habe am vergangenen Mittwoch ein Angebot des tschechischen Verbandes bekommen, die Männer zu übernehmen. Das ehrt mich und es ist eine große Herausforderung.

DVV-Sportdirektor Günter Hamel hatte aber noch am Freitag uns gegenüber gesagt: „Stewart bleibt bei uns bis zum Sommer 2013.”
Wir hatten am Dienstag noch ein Gespräch über die weitere Zusammenarbeit geführt. Denn mein Vertrag mit dem Verband ist im August 2011 ausgelaufen. Wir haben uns in der Folgezeit nie einigen können.

Aber die Signale waren doch positiv. Hamel sprach von einem guten Gesprächsverlauf.
Ich sollte bis Freitag eine Rückmeldung erhalten. Die kam aber nicht. Ich habe den Respekt gegenüber einem langjährigen Mitarbeiter vermisst. Das hat mir die Entscheidung für Tschechien erleichtert. Verbandsvertreter haben mich nach der Kontaktaufnahme besucht. Und am Montag haben wir dann in Prag alles klar gemacht.

Offenbar ist bei Ihnen die Enttäuschung nicht überwunden, keine Chance als neuer Bundestrainer der deutschen Männer bekommen zu haben.
Natürlich ist die riesig. Ich hatte mich nie selbst ins Gespräch gebracht, aber vieles deutete daraufhin, dass ich eine Chance bekomme. Dass es nichts geworden ist, muss ich akzeptieren. Aber ich muss auch an meinen Weg denken. Es ist ein gutes Gefühl, dass der tschechische Verband an mich herangetreten ist und mir einen Zwei-Jahres-Vertrag gegeben hat.

Was sind Ihre ersten Aufgaben mit den Tschechen?
Wir haben noch die Chance, uns für Olympia zu qualifizieren, auch wenn die minimalst ist. Im Sommer steht die Euroleague an und im September dann die EM-Qualifikation.

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