Denise Hanke (Mitte) ist die Spielmacherin beim Schweriner SC. Foto: http://www.schweriner-sc.com/

11Feb2013

Pokalfinaltickets verlost – Interview: Denise Hanke

Unter den vm-Lesern und Usern unserer Website www.volleyball.de sind fünf Mal zwei Tickets verlost werden. In einem Gewinnspiel musste folgende Frage richtig beantwortet werden: In welchem Jahr fand das erste Pokalfinale im Gerry Weber Stadion statt?

Die richtige Antwort lautete: 2006!

Das sind die Glücklichen, deren richtige Einsendung aus dem Lostopf gefischt wurde:

Katja Brink, 32427 Minden
Jens Heinemann, 44149 Dortmund
Manfred Kesseler, 52385 Nideggen
Morris Liebster, 61118 Bad Vilbel
Hildegard Sicking, 44803 Bochum

Nationalspielerin Denise Hanke (23), die damals noch nicht für Schwerin spielte, jetzt aber den Titelverteidiger als Zuspielerin erneut in das Pokalfinale am 3. März geführt hat, spricht im Interview über den Vorteil ihrer Doppelbelastung mit Volleyball und Studium, ihre gefährlichste Waffe im Spiel, das Duell mit Wiesbaden sowie den noch geheimen Dresscode bei der Volleyball-Gala am Vorabend des Spektakels im GERRY WEBER STADION in HalleWestfalen.
 
Frau Hanke, wir hoffen, wir stören nicht beim Lernen. Sie büffeln gerade für eine Klausur.
Es ist gerade Prüfungsphase im fünften Semester, keine großen Klausuren, aber viele kleine Prüfungen. Wenn wir nicht gerade das Interview führen würden, säße ich an einer Präsentation, die Generalprobe zur Verbereitung meiner Bachelorarbeit.
 
Sie sind laut MVP-Wertung eine der herausragendsten Spielerinnen der Bundesliga und absolvieren nebenbei ein Studium. Bitte erklären Sie uns, wie man das schafft.
Der Sport steht im Vordergrund, ich fehle bei keinem Training. Zwischen den Einheiten versuche ich, so viel wie möglich für die Uni zu machen und die Veranstaltungen zu besuchen. Ich brauche zwei Minuten bis zur Uni, das sind kurze Wege hier in Schwerin.
 
Während Ihre Mitspielerinnen auf Auswärtsfahrten Siege feiern oder sich mental auf die Spiele vorbereiten, lernen Sie.
Naja, wenn man zehn Stunden von Schwerin nach Vilsbiburg im Bus sitzt, fällt einem irgendwann auch nichts anders mehr ein als zu lernen. Ich lese auch normale Bücher oder schaue mit den anderen einen Film. Aber während die anderen schlafen, nutze ich die Zeit - ich kann eh nicht länger als eine Stunde im Bus schlafen. Da kann ich ebenso gut auch etwas für die Uni machen.
 
Hilft Ihnen die Beschäftigung mit dem Studium, um sich gedanklich mal vom Volleyball zu lösen und sich dann wieder neu zu fokussieren.
Genauso sehe ich das. Natürlich ist es auch anstrengend, und ich habe mal eine Woche lang keine Lust mehr aufs Lernen. Aber ich würde mich langweilen, wenn ich neben dem Training nichts zu tun hätte. Das bin ich gar nicht gewohnt. Man braucht ein gutes Zeitmanagement und dann hilft die Beschäftigung mit dem Studium auch beim Volleyball.
 
Es läuft für Sie und das gesamte Team in dieser Saison bislang noch besser als in der fantastischen vergangenen Spielzeit.
Die Abgänge diverser Leistungsträgerinnen zum Ende der vergangenen Saison haben uns schon relativ hart getroffen. Aber das Management hat da großartige Arbeit geleistet und starke und vor allem zu uns passende Verstärkungen gefunden. Wir funktionieren und verstehen uns als Team wirklich gut - trotz der vielen Neuzugänge passt es einfach. Das ist ein großer Vorteil. Darauf bauen die sportlichen Erfolge auf. Wir sind individuell wirklich gut, und jede bringt ihre Stärken passgenau ins Team ein. Unser System mit vielen Schnellangreifern und „Einbeinern”, das uns ein Alleinstellungsmerkmal in der Liga verschafft hat, konnten wir nahtlos weiterführen.
 
Sie werden neben dem Zuspiel von den gegnerischen Teams auch wegen Ihrer gefährlichen Sprungaufschläge mit links gefürchtet. Keine Spielerin in der Bundesliga schlägt derzeit besser auf als Sie.
Ich habe den Aufschlag vor dieser Saison nicht explizit geübt. Aber inzwischen ist in die Abläufe durch die großen Wiederholungszahlen etwas Routine reingekommen. Ich hatte auch schon in den vergangenen Jahren das Glück, immer sehr viel gespielt zu haben - da wird man abgeklärter. Dennoch ist da noch Luft nach oben. So richtig zufrieden bin ich selten mal. Ich lehne mich mit Sicherheit nicht zurück, das darf aus meiner Sicht gar nicht sein. Prinzipiell bin ich eine Spielerin, die auch nach Siegen immer analysiert, was man hätte noch besser machen können.

Offensichtlich reift man so zu einer der besten deutschen Spielerinnen.
Das ganze Team ist bei uns in Schwerin wirklich gut. Ich kann nur froh sein, dass ich so viele starke Angreiferinnen habe, die ich alle zu gleichen Teilen einsetzen kann. In anderen Mannschaften sorgt immer eine Spielerin für die Big Points, bei uns ist alles ausgeglichen. Ich empfinde es als Ehre, dass ich als Zuspielerin so positiv wahrgenommen werde. Normalerweise stehen ja eher die Angreiferinnen im Mittelpunkt.
 
Sie haben in der Bundesliga bislang nur ein einziges Spiel verloren - ausgerechnet gegen Pokal-Finalgegner Wiesbaden. Was müssen Sie im Pokalendspiel in HalleWestfalen besser machen.
Die Niederlage war am Anfang der Saison, wir waren damals noch nicht ganz auf der Höhe. Unser Plan hat in dem Spiel nicht so funktioniert wie gedacht. Für mich ist nur wichtig, was am 3. März passiert. Das ist der Tag, an dem alles stimmen muss.
 
Welche Bedeutung hat für Sie das Bundesliga-Rückspiel gegen Wiesbaden eine Woche vor dem Pokalfinale?
Ich lege nicht so großen Wert auf den Ausgang des Bundesliga-Rückspiels. Das kann in einer Woche ganz anders aussehen. Es wird entscheidend, welches Team mit der Situation in Halle am besten zurechtkommt. Das ist ein ganz anderer Druck als in dem Bundesligaspiel davor. Da haben wir keinen Druck. Da können wir schauen, wie Wiesbaden gegen uns spielt und uns taktisch gut auf den Gegner einstellen.
 
Was speziell tun Sie und Ihre Kolleginnen dafür, mit der Kulisse in der Haller Eventarena gut zurechtzukommen.
Wir haben im vergangenen Jahr mit lauter Musik trainiert, man kann auch unter freiem Himmel trainieren. Letztlich jedoch ist die Stimmung, die im Gerry Weber Stadion herrscht, schlecht zu imitieren. Ich und die anderen, die im vergangenen Jahr schon dabei waren, werden den neuen Spielerinnen so viel wie möglich darüber berichten, was sie beim Pokalfinale erwartet. Aber ich mache mir da keine Sorgen. Im vergangenen Jahr war das auch neu für mich, und ich bin gut klargekommen.
 
Sie und Ihre Kolleginnen waren in der letzten Saison bei der traditionellen Volleyball-Gala gegenüber den Vilsbiburgerinnen etwas underdressed. Werden Sie sich dieses Jahr in Abendgarderobe schmeißen.
Es gibt für dieses Jahr einen internen Dresscode, aber Details kann ich noch nicht verraten. Nur so viel: Es wird schicker als im letzten Jahr.

Von:  weg/DVL-Presseservice

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