Die Brasilianerin Agatha Bednarczuk feiert, die Tschechin Marketa Slukova ärgert sich. Foto: FIVB

07Aug2016

Olympia: Was sonst noch geschah am ersten Tag

Die des Dopings überführte Beacherin Victoria Orsi Toth aus Italien wird bei den Spielen durch Lauro Giombini ersetzt. Die darf mit Marta Menegatti antreten, weil sie die Voraussetzungen (u.a. Zahl der gespielten Turniere bei der World Tour) erfüllt. Orsi Toth war Mitte Juli bei einer Dopingprobe positiv auf die Substanz Clostebol getestet worden. Kira Walkenhorst und Laura Ludwig hatten kurz vor dem Flug nach Rio davon erfahren und reagierten entsetzt. „Offenbar hat sie richtig krasse Sachen eingenommen”, sagt Walkenhorst. „Ich hätte noch vor zwei Jahren nicht gedacht, dass so etwas im Beachvolleyball passiert.” Ebenfalls kein Verständnis hat sie für die Entscheidung der FIVB, die im Fall Orsi Toth die Verletztenregel angewandt hat und damit nicht das Dopingvergehen ahndet: „Gegenüber dem Team aus Vanuatu ist es eine Frechheit, denn das hätte den Platz eigentlich bekommen müssen.”

+++

Die brasilianischen Top-Teams im Beachturnier taten sich bei ihren Auftaktspielen schwerer als erwartet. Bruno/Alison mühten sich zu einem knappen 22:20 und 21:19 gegen Binstock/Schachter aus Kanada. Die Weltmeisterinnen Agatha/Barbara mussten gegen die Tschechinnen Hermannova/Slukova sogar über drei Sätze gehen. Mit 19:21, 21:17 und 15:11 siegten die Goldfavoriten. Dabei brauchten sie unbedingt die lautstarke Unterstützung der brasilianischen Fans, die leider immer wieder die Tschechinnen auspfiffen. Marketa Slukova hatte dafür wenig Verständnis: „Ich weiß nicht, was wir den Fans getan haben. Wir haben uns sportlich für Rio qualifiziert und heute immer einen fairen Wettkampf geboten.”

+++

Die russische Hallen-Nationalmannschaft der Männer bleibt ein Diskussionsthema bei den Olympischen Spielen, obwohl sie noch spielfrei hatte. Im Kader für Rio fehlen drei Spieler, die im Januar noch die Olympia-Qualifikation in Berlin mitgespielt haben. Darunter der 2,17-Meter-Riese Dmitrij Musersky und Alexander Markin, der im Frühjahr noch unter Dopingverdacht stand, dann aber nicht gesperrt wurde.

Mit der Veröffentlichung des McLaren-Reports wenige Tage vor Beginn der Riospiele wurde acht Hallenspielern und zwei Beacher Russlands Dopingvergehen nachgewiesen, allerdings fehlen in dem Report die Namen der Athleten. Die liegen der FIVB inzwischen vor, sagt Richard Baker, Pressesprecher des Weltverbandes: „Wir haben sie und es wird weiterhin geprüft, wie die FIVB damit umzugehen hat.” Es sei ein schwebendes Verfahren. Baker bestätigte dem VM, dass die für Rio gemeldeten Russen, Halle wie Beach, nichts mit denen zu tun haben, die unter Dopingverdacht stehen: „Die FIVB hat die eingereichten Kaderlisten geprüft und alles ist in Ordnung.” Warum nun drei mitunter prominente Namen im Männer-Kader fehlen, dazu kann er nichts sagen.

+++

Mit einem stark veränderten Kader treten auch die kubanischen Männer an, nachdem bei Weltligaspielen in Finnland wegen einer Vergewaltigungsaffäre gleich sechs Spieler verhaftet worden sind, von denen fünf offenbar immer noch in Haft sind.

+++

Ex-Frauen-Bundestrainer Giovanni Guidetti hat mit den niederländischen Frauen einen tollen Start in das olympische Turnier hingelegt. Gegen China durfte ein 3:2-Sieg (23, -21, -18, 22, 13) gefeiert werden.

Von:  weg

volleyball magazin - inhalt und probelesen
Wir auf Facebook
VM Probeheft
philippka shop
Leistungsreserve Athletiktraining
DVD • funktionelles Athletiktraining