Schwere emotionale Hürde: Das Abschiedsturnier ist für Holtwick/Semmler kein leichtes Event

09Sep2016

Beach-DM: Time to say Goodbye

Wer regelmäßig in Timmendorfer Strand ist, um die Deutschen Meisterschaften der Beachvolleyballer zu beobachten, kennt diese Szenarien. Wenn es Athleten schwer fällt, ihre Nerven zu bändigen, weil sie mit der Situation, dass ihre Karriere beim Highlight am Ostseestrand zu Ende geht, nicht klar kommen. Unvergessen ist das Spiel von Jörg Ahmann und Axel Hager, die früh morgens weit außen auf Court vier verloren. Danach flossen bittere Tränen.

Auch in diesem Jahr kommt für Athleten, die viel erreicht haben, der Augenblick, Lebewohl zu sagen. Zum Beispiel bei Katrin Holtwick und Ilka Semmler, die vor Turnierbeginn verkündeten, ihre Karriere zu beenden, die sie unter anderem zum Gewinn von zwei Meisterschaften und zahlreichen internationalen Top-Resultaten geführt hat. Wie schwierig es sich gestalten kann, sich beim letzten Auftritt auf das Wesentliche zu konzentrieren, erlebte das Duo aus Essen gleich am Donnerstag Abend. Holtwick/Semmler verkauften sich beim Auftritt gegen Behlen/Krebs weit unter Wert und mussten gleich in die Verliererrunde. In der zweiten Runde am Freitag Morgen holperte es zwar auch noch ein bisschen, aber die Formkurve zeigte nach oben. Nach dem 2:0 (21:13, 21:15) gab Katrin Holtwick Einblicke in ihr Gefühlsleben: „Man hört ja meistens nur einmal auf“, sagte die Abwehrspielerin, „das ist eine ungewohnte Situation.“ Und ihre Partnerin Ilka Semmler ergänzte: „Das ist ein besonderes Turnier. So viele Emotionen, das musst du erst Mal klar kriegen.“ Das gelang in der zweiten Begegnung gegen Mersmann/Schneider immer besser. Das 2:0 (21:16, 21:16) war eine einseitige Angelegenheit, nach dem ersten Spiel auf dem Center Court sagte Ilka Semmler: „Es ist schön, ins Wohnzimmer zurückzukehren.“

Für Britta Büthe gilt dieses Gefühlskino nur eingeschränkt. Seit Tagen verdichten sich die Gerüchte, dass auch für die WM-Zweite von 2013 mit dem Leistungssport Schluss sein wird. Doch so etwas wie Wehmut will die Nationalspielerin nicht an sich herankommen lassen: „Das spielt in diesem Moment keine Rolle“, sagte die Blockerin nach dem hart erkämpften 2:1 (21:18, 19:21, 15:11) gegen Gernert/Zautys: „Ich will hier ein schönes Borger-Büthe-Turnier spielen.“ Im übrigen sei ja „offiziell noch gar nicht entschieden, ob ich aufhöre. Ich werde Bescheid geben, wenn es so weit ist.“ Während Holtwick/Semmler ihre letzten Auftritte im Sand mit Abschieds-T-Shirts und viel Gefühl inszenieren, wählt Britta Büthe einen anderen Weg: „Ich bin jemand, der es anders haben möchte.“

Von:  fex

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