Das war knapp: Laura Ludwig darf weiter vom Gewinn ihrer achten Meisterschaft träumen

04Sep2020

Beach-DM: Ludwig/Kozuch wehren drei Matchbälle ab

Was für eine Dramatik auf dem Center Court in Timmendorfer Strand: Laura Ludwig und Margareta Kozuch waren im Viertelfinale gegen Anna-Lena Grüne schon fast ausgeschieden, als sie ihr Herz in beide Hände nahmen und das Schicksal zu ihren Gunsten wendeten. Im zweiten Satz blickte das Nationalduo bereits in den Abgrund, wehrte drei Matchbälle ab, um den Thriller am Ostseestrand in drei Durchgängen für sich zu entscheiden.

Zur tragischen Figur wurde am Ende des zweiten Satzes Anna-Lena Grüne. Die 18-Jährige aus Hildesheim hatte bis dahin eine fantastische Vorstellung geboten, ihr Sideout mit ihren athletischen Fähigkeiten und viel Raffinesse gehalten. Beim zweiten Matchball hatte sie die Entscheidung in ihrer linken Hand, doch ihr Angriffsschlag landete ausgerechnet in der entscheidenden Sequenz im Block von Margartha Kozuch.

Ludwig/Kozuch sprangen dem Tod von der Schippe, „wenn du mit dem Rücken zur Wand stehst, musst du alles geben und deine Chance beim Schopf packen“, sagte Laura Ludwig. Im dritten Satz legte die ohnehin schon prickelnde Partie noch weiter an Dramatik zu, weil Kira Walkenhorst am Ende ihrer Kräfte war. Die Olympiasiegerin von 2016, die in diesem Sommer nach anderthalbjähriger Verletzungspause in den Sand zurückgekehrt war, hatte schon nach dem Achtelfinale zu Protokoll gegeben, dass dieses Turnier für sie eine echte Herausforderung sei.

Nun war der Akku komplett leer, die 29-Jährige musste eine medizinische Auszeit in Anspruch nehmen, weil ihr Kreislauf schlapp machte. Die Blockspielerin wurde mit Eis im Nacken behandelt, danach spielte sie das Spiel angeschlagen zuende. Sie lief nicht mehr zum Block durch, Anna-Lena Grüne spielte zweite Bälle ins gegnerische Feld, um ihre Partnerin zu schonen, während einer Auszeit setzte sich Kira Walkenhorst einfach in den Sand, weil die Kraft fehlte, um in den Strandkorb am Spielfeldrand zu gelangen.

Die Herausforderinnen gaben alles, doch es reichte nicht. Am Ende hatten Anna-Lena Grüne und Kira Walkenhorst zwar ein Spiel verloren, aber jede Menge Respekt und Anerkennung gewonnen. Margareta Kozuch zeigte Mitgefühl mit der Kollegin: „Wenn du siehst, Kira geht es nicht gut, macht das was mit dir.“

Im morgigen Halbfinale treffen Ludwig/Kozuch auf Behrens/Tillmann, der zweite Finalist wird in der Begegnung Ittlinger/Laboureur gegen Bieneck/Schneider ermittelt. 

 

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