Puuuh, das war knapp: Nils Ehlers (rechts) und Clemens Wickler machten es spannend Foto: Tom Bloch

16Aug2022

Beach-EM: Deutsche Männer mit durchwachsener Bilanz

Mit einem Sieg und drei Niederlagen starteten die deutschen Männerteams in die Gruppenphase der Heim-EM in München. Die Bilanz hätte durchaus auch noch schlechter ausfallen können, doch in ihrer ersten Begegnung schrammten Nils Ehlers und Clemens Wickler gegen die beiden weitgehend unbekannten Dänen Kristoffer Abell und Jacob Stein Brinck haarscharf an einer Pleite vorbei. Das 2:1 (18:21, 21:14, 20:18) war ein echter Krimi, im mitreißenden Tie-Break wehrten die beiden Deutschen fünf Matchbälle ab, bevor sie ihren ersten verwandelten.

Ehlers/Wickler hatten bereits aussichtslos mit 2:7 zurückgelegen, weil Ehlers bis zu diesem Zeitpunkt kaum einen Ball traf, doch dann stabilisierte sich der lange Blockspieler, während Abwehrmann Wickler zu großer Form auflief. Was sich in der dramatischen Schlussphase abspielte, formulierte Ehlers ebenso drastisch wie treffend: „Clemens hat uns den Arsch gerettet.“ Der Gelobte selbst fand andere Worte: „Es war nicht unser Plan, es so spannend zu machen“, sagte Wickler, „aber die Dänen haben sehr gut gespielt und wir sind nach unserem dritten Platz in Hamburg noch nicht wieder bei 100 Prozent.“ Dass es doch noch zum Erfolg reichte, war für Ehlers auch ein Verdienst der Kulisse: „Mit solch einem Publikum im Rücken holst du noch ein paar Prozentpunkte mehr aus dir raus.“

Zeitgleich absolvierten Paul Henning und Sven Winter auf dem Nebencourt ihre Auftaktpartie gegen Michal Bryl und Bartosz Losiak aus Polen, waren jedoch beim 0:2 (14:21, 15:21) chancenlos. Trotz der deutlichen Niederlage war Henning nicht unzufrieden, „weil die Stimmung schon gestern beim Training überragend war. München gibt Gas, das macht Spaß.” Spielerisch ließ der Auftritt hingegen einige Wünsche offen, „wir hatten uns mehr erhofft, auch wenn es gegen ein Weltklasseteam ging. Da muss mehr kommen, beim nächsten Auftritt müssen wir das Ding rocken.”

Ähnlich einseitig verlief das Kräftemessen von Simon Pfretzschner und Philipp Huster gegen die holländischen Weltmeister von 2013, Alexander Brouwer und Robert Meeuwsen: 0:2 (14:21, 13:21), die Deutschen waren chancenlos, dürfen sich aber damit trösten, dass die nächste Aufgabe mit Sicherheit leichter wird.

Bruder Lukas Pfretzschner machte es mit Partner Robin Sowa gegen die tschechischen Routiniers Ondrej Perusic und David Schweiner zwar besser, das Duo stand am Ende eines langen und ereignisreichen Tages jedoch ebenfalls mit leeren Händen da. Das Ergebnis: 1:2 (24:26, 21:17, 9:15). Allerdings lieferten die Deutschen den haushohen Favoriten einen großen Kampf, wehrten im ersten Satz vier Satzbälle ab und vergaben zwei eigene. Pfretzschner/Sowa ließen sich davon nicht entmutigen, sicherten sich unter dem Jubel der Fans den zweiten Durchgang, doch im Tie-Break setzten sich die Routine und die größere technische Stabilität der Tschechen am Ende durch. Dennoch: Dieser Auftritt macht Lust auf mehr.

Von:  fex

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