Sprachrohr mit klarer Meinung: Kapitän Björn Andrae äußert sich zur Lage bei den DVV-Männern

09Nov2011

Björn Andrae: "Die Frauen können unser Vorbild sein"

Am Montag begannen die DVV-Männer mit der Vorbereitung auf die Vor-Olympia-Qualifikation in Tourcoing (Frankreich). Dann ist nicht mehr Raúl Lozano der verantwortliche Trainer. Junioren-Bundestrainer Stewart Bernard, der ehemalige Nationalspieler Ralph Bergmann (Co-Trainer) und der zur Zeit verletzte Stefan Hübner werden das Team auf das wichtige Turnier vorbereiten und dort betreuen. im Interview auf der Homepage des DVV nimmt Kapitän Björn Andrae in einem Interview Stellung. Hier einige Passagen:

War die Trennung die einzige Lösung?
Andrae: „Die einzige Lösung sicherlich nicht, aber es war in dem Augenblick die beste. Gerade hinsichtlich London 2012 und der Qualifikation musste man einfach einen Schnitt machen. Wäre Raúl geblieben, hätte man das Ganze erst ein paar Tage aufarbeiten müssen und danach evt. doch die Trennung vollzogen.“

Was war das konkrete Problem?
Andrae: „Es gab nicht ein konkretes Problem. Das deutlichste Manko war die Kommunikation, die einfach nicht mehr so gestimmt hat. Es gab Vorfälle, die gezeigt haben, dass wir andere Philosophien vertreten.“

Liegt denn allein bei Lozano die Schuld? Jetzt sind die Spieler bei der Vor-Olympia-Qualifikation in der Pflicht. Ist der Druck jetzt höher geworden, weil keine „Ausrede“ mehr da ist?
Andrae: „Das ist das Allerwichtigste. Es sind jetzt nicht alle Probleme gelöst. Wir müssen uns als Mannschaft hinterfragen. Wir haben nicht die Leistung gebracht, zu der wir fähig sind. Gerade jetzt stehen die Spieler noch mehr in der Eigenverantwortung als vorher. Jetzt liegt ein großer Druck auf den Spielern, zu Recht. Wir müssen positiv nach vorne gehen und als Team zusammen arbeiten. Das ist das wichtigste. Und wenn das klappt, dann läuft das auch wieder.“

Wie beurteilen Sie die Interimslösung Stewart Bernard, Ralph Bergmann und Stefan Hübner?
Andrae: „Das ist für die kurze Zeit, die man hat, eine gute Lösung. Alle drei kennen die Spieler, Stewart als Co-Trainer, Ralph und Stefan als Spieler. Sie wissen, wie sie mit uns umgehen müssen, und es geht in der kurzen Zeit darum, dass man das Team zusammen fügt und die Abstimmung trainiert. Auch die Arbeit mit dem Psychologen Wolfgang Klöckner ist wichtig, die Freude und der Spaß müssen zurück kommen. Es ist eine sehr zeitintensive Arbeit, es wird anstrengend, aber ich hoffe, es lohnt sich.“

Die DVV-Männer haben – egal wie das Turnier in Frankreich endet – die große Qualifikationschance vom 8. bis 10. Juni 2012 in Berlin. Ist der große Erfolg von Düsseldorf 2008 wiederholbar?
Andrae: „Ich traue es uns auf jeden Fall zu. Es ist ein gewisses Déja-vu. Auch vor Düsseldorf hatten wir ein wenig Probleme mit Spielern, die nicht da waren und dann zurück geholt wurden. Es kann uns einen Push geben. Wir müssen uns jetzt zusammen reißen. In Düsseldorf wussten alle, was sie zu tun hatten und haben sich gegenseitig unterstützt. Rein vom spielerischen Potenzial ist es auf jeden Fall möglich.“

Können die DVV-Männer von den DVV-Frauen etwas lernen?
Andrae: „Die Frauen können ein Vorbild für uns sein, allein von der Außenwirkung, aber natürlich auch bezüglich des Erfolges. So wie sie sich bei der EM präsentiert und Leistung gezeigt haben, da ziehe ich nur den Hut.“

Von:  dvv

volleyball magazin - inhalt und probelesen
Wir auf Facebook
VM Probeheft
philippka shop
Leistungsreserve Athletiktraining
DVD • funktionelles Athletiktraining