21Nov2011

Volleyballer trauern um Ulrich Marscheck

Ulrich Marscheck ist tot. Der Vorsitzende des Verbandsgerichts des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) starb nach längerer Krankheit am Sonntagmorgen im Erfurter Tagungshotel, wo sich die Delegierten des DVV, der DVL und die Mitglieder der Landesverbände zu einer Sitzung des Hauptausschusses getroffen hatten. DVV-Präsident Werner von Moltke teilte den Teilnehmern des Hauptausschusses die traurige Nachricht mit. Die Versammlung wurde daraufhin abgebrochen.

Mit Marscheck verliert der DVV einen seiner klügsten Köpfe. Der 62-jährige Richter am Amtsgericht Pirmasens wurde Mitte der achtziger Jahre in die Spruchkammer Süd und 1991 zu dessen Vorsitzenden gewählt. Seit 1999 steht Marscheck dem DVV-Verbandsgericht vor und musste in dieser Zeit manch kniffligen Streitfall schlichten bzw. entscheiden. Dass es keine Klagen gegen seine Entscheidungen gab, kennzeichnet die Gründlichkeit, Praxisnähe und Qualität seiner Entscheidungen, aber auch die Akzeptanz von gefundenen Lösungen.

Der begeisterte Schachspieler und Sammler war ein in der Sache konsequenter, aber sehr lebensfroher Mensch, ein Menschenkenner und -freund, dessen Meinung hoch geschätzt war.

Noch am Donnerstag war Marscheck - bereits deutlich geschwächt - mit den Saarländer Kollegen nach Erfurt zum Hauptausschuss gefahren, auch, weil er am Freitag als Mediator gefordert war. Diese ihm aufgetragene Aufgabe erfüllte er in gewohnt souveräner Manier, danach zog er sich auf sein Zimmer zurück. Seine Freunde und Kollegen sahen immer wieder nach ihm, noch am Samstagabend meinte Marscheck, es ginge ihm gut. In der Nacht zum Sonntag war er friedlich eingeschlafen.

Ein tief bewegter Werner von Moltke sagte: „Uli Marscheck ist in unserem Kreis gestorben, auch wenn er nicht bei uns war. Er war immer gern bei uns. Ich habe gestern noch mit ihm gesprochen. Er war ein guter Kollege.” Mit einer Schweigeminute wurde Ulrich Marscheck gewürdigt.

Michael Evers, Vorsitzender der Deutschen Volleyball-Liga (DVL), würdigte die Verdienste von Marscheck an der Spitze der Verbandsgerichtsbarkeit, die auch für die Liga zuständig ist: „Ulrich Marscheck suchte immer eine sachorientierte Lösung für den Volleyball. Ich habe ihn für seine Ruhe und Ausgeglichenheit bewundert.”