Will Berlin von Platz drei verdrängen:MSC-Zuspieler Dirk-Jan van Gendt. Foto: www.moerser-sportclub.de

19Jan2012

Haching beschenkt Coach Paduretu – MSC-Regisseur van Gendt: „Die Underdog-Rolle liegt uns”

Diesen Geburtstag wird Mihai Paduretu so schnell nicht vergessen. Zum 45. Ehrentag haben die Spieler von Generali Haching ihren Trainer mit dem nicht mehr für möglich gehaltenen Einzug in das Achtelfinale der Champions League überrascht. Den bereits qualifizierten italienischen Topklub Cuneo fegten die Hachinger auswärts mit 3:0 (26:24, 25:13, 28:26) vom Parkett. Damit sind die Randmünchner als bester Gruppendritter für die Runde der 16 besten Mannschaften Europas qualifiziert (Auslosung am heutigen Donnerstag, 14.30 Uhr in Luxemburg). „Ich bedanke mich für alle Glückwünsche aus Deutschland, besonders aber bei meinem Team. Heute gebe ich ein Bier aus”, jubelte Paduretu. Zu heftig feiern werden Max Günthör & Co. sicher nicht, da am Samstag bereits das Bundesligaspiel gegen EnBW TV Rottenburg bevorsteht.

Eine denkwürdige Partie bot auch Serienmeister VfB Friedrichshafen. In einem Match auf Weltklasseniveau verpassten die bereits für das Achtelfinale qualifizierten „Häfler” zwar den Gruppensieg, schlugen aber den russischen Meister Rubin Kazan mit 3:2 (18:25, 25:18, 25:20, 21:25, 15:7). „Wir hatten die Chance, 3:1 zu gewinnen. Das haben wir nicht geschafft“, sagte VfB-Trainer Stelian Moculescu. „3:2 gegen Kazan zu gewinnen, ist aber auch nicht schlecht. Vor dem Spiel hätten wir nicht gedacht, dass wir das überhaupt schaffen könnten.“ In der Bundesliga darf sich evivo Düren am Sonntag auf das Gastspiel des Champions-League-Achtelfinalisten freuen.

Am Sonntag kreuzen zudem noch die RWE Volleys Bottrop und die „Piraten“ von CV Mitteldeutschland die Klingen. Bereits am Samstag empfangen die Berliner Recycling Volleys nach dem Rückspiel im Viertelfinale des CEV-Cups gegen Acqua Paradiso Monza (Donnerstagabend) den TV Bühl. Erst am vergangenen Wochenende landete der Moerser SC gegen die Berliner einen Überraschungssieg. Vor dem Duell gegen die Netzhoppers KW-Bestensee erklärt Moers’ niederländischer Regisseur Dirk-Jan van Gendt die Vorliebe des MSC für Spitzenteams.

Herr van Gendt, Sie haben den Moerser SC am vergangenen Wochenende zu einem Überraschungssieg gegen Berlin geführt. Das bislang beste Moerser Spiel der Saison?
In der Tat. Wir hatten zwar auch schon zuvor gut gespielt, aber in diesem Spiel haben wir das vier, fünf Sätze auf gleich hohem Niveau getan. Das war gut gekämpft und gut gespielt. Höchstens im vierten Satz haben wir im Aufschlag zu wenig Druck gemacht. Aber im Tiebreak war alles wieder da.

Sie haben auch gegen Haching stark gespielt, gegen Friedrichshafen ging es über fünf Sätze. Wieso liegen Ihnen die Topteams mehr als die einfachen Gegner?
Wir müssen aufpassen, dass wir die kleineren Mannschaften nicht unterschätzen. Bühl, Netzhoppers, CV Mitteldeutschland – das sind alles gute Teams. Gegen die Topklubs hat man als Underdog nichts zu verlieren, da können wir zeigen, was wir können und nur gewinnen. Diese Underdog-Rolle liegt uns mehr, aber wir müssen auch die anderen Spiele gewinnen.

Wo genau haperte es denn bei den Niederlagen gegen Gotha oder CV Mitteldeutschland?
Das variiert von Satz zu Satz. In einem Durchgang waren wir in der Annahme schlecht, im nächsten war der Aufschlag nicht gut genug und so hat sich in einigen Spielen ein schlechteres Niveau entwickelt. Wir müssen in allen Elementen noch stabiler spielen.

Das hat auch Ihr Trainer Chang Cheng Liu gefordert.
Gegen Berlin hat das geklappt. In den kommenden beiden Spielen gegen die Netzhoppers und Bühl müssen wir beweisen, dass wir konstanter geworden sind. Wenn wir das schaffen, dann können wir Platz vier oder drei anstreben.

Sie wollen Berlin von Platz drei verdrängen?
Richtig. Aber das wichtigste ist, dass wir anders als im vergangenen Jahr in den Play-offs gut sind. Wir spielen zwar nicht den schönsten Volleyball, aber wir sind bereit zu kämpfen und dann können wir gewinnen.

Ein Wort zu Ihrer Rolle im Team: Sie sind als Olympiateilnehmer und langjähriger niederländischer Nationalspieler der Erfahrenste beim MSC.
Ich versuche, überall zu helfen. Vor allem den jungen Spielern, aber auch dem Trainer. Wir reden viel. Ich möchte eine gute Kultur vermitteln: Was ich bereits sagte - hart arbeiten und kämpfen. Und wir brauchen mehr Struktur auf dem Spielfeld. Das sind viele Details, die ich versuche, ins Team zu bringen.

Es gibt derzeit keinen Co-Trainer beim Moerser SC. Unterstützen Sie Chang Cheng Liu auch aktiv im Training?
Nicht im dem Sinne, dass ich Bälle anschlage oder so. Aber ich versuche, ihm zu helfen, wo es geht. Wir sind eine Einheit. Liu ist ein technisch hervorragender Trainer. Er hat manchmal Probleme, seine Vorstellungen rüberzubringen, weil er nicht so gut deutsch spricht. Aber er kann jedem Spieler gemeinsam mit uns Älteren weiterhelfen. Das sieht man auch an den Jungen wie Oskar Klingner, Tim Broshog oder Ewoud Gommans, die sich alle gut entwickeln. Wir sind auf einem guten Weg.


Ergebnisse vom 18. Januar 2012
Champions League (Gruppenphase)
VfB Friedrichshafen – Zenit Kazan/RUS 3:2 (18:25, 25:18, 25:20, 21:25, 15:7)
Bre Banca Lannutti Cuneo/ITA - Generali Haching 0:3 (24:26, 13:25, 26:28)


Die nächsten Termine
CEV-Cup (Viertelfinal-Rückspiel)
19.01.2012 19:30 Berlin Recycling Volleys - Acqua Paradiso Monza/ITA (Max-Schmeling-Hale)

1. Liga Männer
21.01.2012 19:30 Moerser SC – Netzhoppers KW-Bestensee (RWE-Sporthalle)
21.01.2012 19:30 Berlin Recycling Volleys – TV Bühl (Max-Schmeling-Halle)
21.01.2012 20:00 EnBW TV Rottenburg – Generali Haching (Paul-Horn-Arena)
22.01.2012 16:00 evivo Düren – VfB Friedrichshafen (Arena Kreis Düren)
22.01.2012 16:00 RWE Volleys Bottropp – CV Mitteldeutschland (Dieter-Renz-Halle)

Der Link zur Tabelle:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blmtabelle

und zum kompletten Spielplan:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blmspielplan

Von:  DVL

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