Wow, das hat gekracht: Julius Thole und Clemens Wickler lieferten in der ersten K.o.-Runde der Beachvolleyball-WM in Hamburg eine mitreißende Show ab und eliminierten die Weltmeister von 2013, Brouwer/Meeuwsen aus den Niederlanden, mit 2:0 (23:21, 21:19). In den ersten Begegnungen der Vorrunde hatten die jungen Deutschen noch einräumen müssen, bei der Heim-WM ein wenig unter Nervosität zu leiden, nun haben sie sich endgültig freigeschwommen und dürfen davon träumen, bei den Titelkämpfen weit zu kommen. „Das war heute einzigartig“, schwärmte Julius Thole, der das Grinsen auch in der Mixed Zone gar nicht mehr aus dem Gesicht bekam: „Diese unglaubliche Stimmung im Stadion und sich dann gegen ein solch starkes Team durchzusetzen, das ist einzigartig.“

Es war vor allem die Kombination aus langen Floataufschlägen von Wickler und dem an diesem Abend unglaublich dominanten Block von Thole, mit denen die Heimmannschaft den Holländern den Zahn zog. Insgesamt kam Thole auf die überragende Quote von zwölf Blockpunkten (acht im ersten und vier im zweiten Satz). 

Zudem zeigten Thole/Wickler eine bewunderungswürdige Moral, indem sie immer wieder Rückstände aufholten und sich mit nie nachlassender Energie in die Partie zurückkämpften. So wehrten sie im ersten Durchgang drei Satzbälle ab, im zweiten ließen sie sich auch durch einen Drei-Punkte-Rückstand nicht aus der Ruhe bringen. Den Satz beendete ausgerechnet Abwehrmann Wickler, der am Ende einer langen Ralley plötzlich am Netz auftauchte und das Stadion mit einem seiner ganz seltenen Blockpunkte zum kochen brachte. „Unglaublich, dass Clemens meint, mir am Ende noch die Show stehlen zu müssen, indem er den letzten Blockpunkt macht“, sagte Thole mit breitem Grinsen. Eine nächtliche Krisensitzung im Team ist nicht zu befürchten, Wickler relativierte seine Glanzleistung nämlich direkt wieder: „Mein einer Punkt ist nichts im Vergleich zu den zwölf Blockpunkten, die Julius gemacht hat.“ 

In der nächsten Runde bekommen es die Deutschen Meister mit dem brasilianischen Olympiasieger Alison und seinem Partner Alvaro Filho zu tun. Erneut eine ganz schwere Prüfung, aber in dieser Form ist Thole/Wickler auch das zuzutrauen. „Wenn unser Trainer Martin Olejnak uns wieder so fantastisch einstellt wie heute“, sagt Julius Thole, „können sich die Brasilianer warm anziehen.“