Konzentriert bei der Sache: Bundestrainer Giovanni Guidetti. Foto: FIVB

15Nov2011

Guidetti: „Wir geben Vollgas bei den Finalspielen!”

Einen Tag vor dem ersten von drei Endspielen der deutschen Frauen in Tokio beim World Cup hat das volleyball-magazin Bundestrainer Giovanni Guidetti für ein Interview erreicht. Der Italiener ist stolz auf seine Mannschaft: „Was sie bisher geleistet haben, ist einzigartig.”

Deutschland spielt am Mittwochmorgen (7.10 Uhr deutscher Zeit) gegen Italien, am Donnerstag gegen Japan (10.30 Uhr) und schließlich am Freitag (7.10 Uhr) gegen China. Vor der letzten Runde des World Cups in Tokio rangiert das deutsche Team mit 18 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz, gerade mal einen Punkt hinter China (19) auf Rang drei, welcher die direkte Olympia-Qualifikation bedeutet. Tabellenführer sind die noch ungeschlagenen Italienerinnen (23 Punkte) vor den USA (21 Punkte).

Herr Guidetti, freuen Sie sich auf die nächsten drei Spiele?
Auf jeden Fall. Die Mädels sind fit, vielleicht nicht mehr so fit wie bei der Europameisterschaft. Aber wir sind fertig und vorbereitet für die drei Finalspiele.

Elf Spiele in 14 Tagen sind eine ungewöhnliche Belastung.
Aber wir kriegen das bisher gut hin. Wir haben immer noch die Chance, uns aus eigener Kraft für London zu qualifizieren. Das Team hat jeden Tag super gearbeitet.

Wie ist die Niederlage gegen die Dominikanische Republik mit 2:3 zu erklären?
Die Dominikanische Republik hatte einen Lauf, sie haben gut angegriffen, mit hohem Risiko und viele Bälle geholt. Wir haben nicht so schlecht gespielt. Aber das war nicht unser bester Tag. Das passiert jedem Team einmal. 

Sie haben schon zwei Mal Lenka Dürr als Libero spielen lassen. Gibt es ein Problem bei Kerstin Tzscherlich?
Nein, überhaupt nicht. Lenka ist noch ein bisschen fitter, deshalb sollte Kerstin eine Pause bekommen.

Gegen Italien gab es bei der EM ein klares 3:0 im Halbfinale. Ist die italienische Mannschaft jetzt besser besetzt.
Anders als in Belgrad spielt Carolina Costagrande jetzt nicht mehr diagonal, sondern auf Position vier. Dafür ist Lucia Bosetti auf die Diagonale gerückt. Das ganze Team ist jetzt motivierter als bei der EM. Die Spielerinnen zeigen mehr Liebe für ihre Mannschaft.

In Tokio gegen Gastgeber Japan zu spielen am Donnerstag ist auch eine große Herausforderung?
Es werden sicher 12.000 Leute da sein. Aber schlimmer als die Kulisse beim EM-Finale in Belgrad mit 9.000 Fans kann es nicht werden.

Beim Grand Prix gab es eine Fünf-Satz-Niederlage mit 16:18 im Tiebreak. Wird es am Freitag zum alles entscheidenden Showdown gegen China kommen?
China spielt hier beim World Cup viel besser als beim Grand Prix. Die Mannschaft ist jetzt besser organsierter und hat auch andere Spielerinnen dabei. Es wäre toll, wenn wir bis dahin so gut gespielt haben, dass es ein echtes Finale wird.

Wie läuft die letzte Vorbereitung auf die drei Spiele?
Alle sind zu hundert Prozent konzentriert und haben nur diese Matches vor Augen. Wir werden Vollgas geben bei den drei Finalspielen. Aber selbst wenn wir nur Vierter werden, ist das mit Blick auf die Weltrangliste wichtig. Denn dann würden wir Russland überholen und hätten eine weitere Chance zur Olympia-Qualifikation. Und die werden wir nutzen. Ich bin echt sicher, dass sich meine Mannschaft für London qualifiziert. Wenn nicht jetzt, dann beim zweiten, spätestens aber beim dritten Qualifikationsturnier. 

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