Als alles vorbei war, drehte sich Britta Büthe vom Netz weg und suchte Blickkontakt zu ihrer Partnerin. Dann schritten die beiden Beachvolleyballerinnen langsam aufeinander zu und nahmen sich in die Arme. Lang und intensiv, beide benötigten Trost. Das Duo aus Stuttgart hatte alles gegeben und war so kurz davor gewesen, die größte Sensation zu schaffen, seit es Weltmeisterschaften auf Sand gibt. Noch nie hatte ein Team aus Europa bei einer WM das Finale erreicht, nun waren die beiden Deutschen drauf und dran, im polnischen Stare Jablonki gegen die Chinesinnen Chen Xue und Xi Zhang auch noch den letzten Schritt zu tun. Beim Stande von 14:13 im dritten Satz hatten Borger/Büthe einen Matchball, den vergaben sie, wehrten in einer dramatischen Schlusssequenz fünf Matchbälle ab, bevor sie sich beim sechsten Versuch in das unvermeidliche Schicksal fügen mussten. Am Ende hieß es nach einem hochklassigen Schlagabtausch 1:2 (21:18, 17:21, 19:21), es hätte durchaus auch anders ausgehen können, wenn die 25-jährige Britta Büthe und ihre 24-jährige Partnerin im Tie-break einen 4:1 und 11:9-Vorsprung über die Ziellinie gebracht hätten.
„Natürlich sind wir jetzt erst einmal ein bisschen traurig“, sagte Britta Büthe, „immerhin waren wir so nah dran und haben es dann nicht geschafft: „Aber es war trotzdem eine großartige Erfahrung für uns. Wir haben alles gegeben, was in uns war.“ Olympiasieger Julius Brink, der die WM verletzungsbedingt hatte absagen müssen, meldete sich aus der Heimat: „Eine grandiose Leistung. Es hat mich total gefreut für die Beiden. Auch wenn es nicht für ganz oben gereicht hat, können die beiden sehr, sehr stolz auf sich sein.“
Doch die beiden Profis müssen sich nicht grämen, auch so ist das, was sie in Polen abgeliefert haben, als fantastisch einzustufen. Von Position 17 aus ins Rennen gegangen wurde ihr Parforceritt in die Weltklasse mit 45000 Dollar Preisgeld und 450 Weltranglistenpunkte belohnt.
06Jul2013
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